Update

nebumind erscheint in der Mitarbeiterzeitung von Airbus

13/04/2021

nebumind wird in der Airbus Mitarbeiterzeitschrift vorgestellt. Regelmäßig können sich dort innovative Unternehmen für mögliche Kooperationsprojekte präsentieren. Wir freuen uns darauf, unsere verschiedene Anwendungsideen mit Airbus umzusetzen.

Der folgende Text ist eine Kopie des Artikels aus der Airbus Mitarbeiterzeitschrift (April 2021).

Kein Stochern im Daten-Nebel

Das Start-up nebumind ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Airbus-Aktivitäten am Standort Ottobrunn/Taufkirchen auch solche neuen wirtschaftlichen Ideen hervorbringen, die in der Gründung eines neuen Unternehmens münden können.

 

Seit dem Jahr 2019 gibt es nebumind, dessen ungewöhnlicher Name sich durchaus auf Nebulöses und Verborgenes bezieht. In diesem Fall geht es aber nicht um sagenhaft finstere Orte, sondern um die Sammlung und Organisation von großen Datenmengen, die während eines Produktionsvorganges anfallen. Gerade im Luft- und Raumfahrtbereich ist die Fertigung von Bauteilen für Flugzeuge oder Raketen in der Regel Kleinserienfertigung, wenn nicht gleich aufwendige Handarbeit. Das Resultat ist teuer und wird noch teurer, wenn es wegen Qualitätsmängeln nicht eingesetzt werden kann. Die Entstehung dieser Mängel im Fertigungsprozess zu identifizieren und zu verhindern, ist der Hauptnutzen der nebumind-Software.

Dazu hat nebumind ein neuartiges Konzept der Datenstrukturierung entwickelt, bei dem Daten aus Maschinen und Sensorik jedem einzelnen Bauteil zugeordnet und als digitaler Bauteil-Zwilling aufbereitet werden. So lassen sich dann relativ schnell nicht nur die Fehlerstelle sondern auch der dafür verantwortliche Fertigungsschritt identifizieren. Damit ist es auch möglich, bereits während des Herstellungsprozesses anhand sich verändernder Messdaten und Maschinenparametern (Temperatur, Druck etc.) zu erkennen, dass das Produkt nicht den geforderten Qualitätsanforderungen entsprechen wird. Gut, wenn auf dieser Grundlage ein Herstellungsprozess gestoppt werden kann und nicht noch mehr Kosten für ein fehlerhaftes Bauteil entstehen.

Als Quality 4.0-Lösung beschreibt nebumind-Gründerin und -Geschäftsführerin Caroline Albert das Kernprodukt ihres Start-ups: „Eine hohe Qualität ist nicht nur ausschlaggebend für eine gute Kostenstruktur bei der Fertigung, sondern ganz elementar für den Erfolg jedes Unternehmens.“ Gemeinsam mit ihren fünf nebumind-Mitstreitern lernen sie aber auch aus den Fehlern im Produktionsprozess und wollen mit diesem Wissen gezielt Einfluss auf Design und Entwicklung nehmen. „Potentielle Fehlerquellen sollten gar nicht erst in die Bauteilentwicklung einfließen“, betont sie. Zusammen mit Kunden aus der Raumfahrt arbeiten sie daran, den Ansatz auszuweiten und damit die Qualifikation bzw. Delta-Qualifikation von Bauteilen drastisch zu reduzieren. Damit befähigen sie ihren Kunden, Anpassungen in der Produktion zukünftig agiler durchführen zu können.

Composite-Herstellung, 3D-Druck oder hochpräzises Fräsen sind Fertigungsverfahren, die auch am Airbus-Standort Ottobrunn zum Einsatz kommen, ob bei Innovation X, dem Airbus-Forschungsbereich, dem 3D-Druck-Spezialisten AP Works oder den Triebwerksbauern von ArianeGroup. Analyseverfahren zur Qualitätssicherung für diese Technologien sind aufwendig und kostenintensiv. Das ist das Betätigungsfeld von nebumind. Der nächste Schritt für das junge Unternehmen ist die Suche nach geeigneten Investoren, um schneller wachsen zu können und auch mit der nebumind-Software, die über Lizenzen vergeben wird, in eine neue Dimension vorzudringen. Die Nähe zu Airbus Defence and Space, der TU München, der Universität der Bundeswehr und anderen Start-up-Unternehmen am Standort Ottobrunn/Taufkirchen sind dafür ein guter Nährboden.

 

Foto: Die beiden Gründer von nebumind: Caroline Albert (rechts) und Franz Engel